Guard-Terror reloaded? Vorschau auf das Auswärtsspiel des BBC Bayreuth gegen Neckar RIESEN Ludwigsburg

28 01 2013


Heute gibs hier als ersten Post einen etwas ausführlicheren Beitrag zum nächsten (Auswärts-)Spiel gegen Ludwigsburg am 2. Februar. Ich werde zwar nicht vor Ort dabei sein, aber u.a. wegen des Trainerwechsels in Ludwigsburg ist das Spiel mehr als nur einen kurzen Blick wert. Mein Post betrachtet daher größtenteils die Spiele seit John Patrick neuer Trainer ist.

Der Trainer:
Seit drei Spielen steht John Patrick an der Seitenlinie der Ludwigsburger, nachdem sein Vorgänger Steven Key nicht besonders erfolgreich war. Patrick dürfte den meisten Fans schon ein Begriff aus seinen Würzburger Tagen oder während seiner Zeit bei der BG Göttingen sein. Sein Spielstil wurde in der Vergangenheit oft als „Guard-Terror“ bezeichnet, die Guards bei seinen Teams üben also sehr oft hohen Druck auf die gegnerische Offensive auf. Von den Highlightvideos her scheint John Patrick diese Spielsysteme auch bei den Neckar RIESEN Ludwigsburg einzusetzen, seine Spielphilosophie dürften wir also auch dort zu sehen bekommen. Allerdings wurde das ein oder andere mal auch schon mal vom Guard-Terror abgewichen, vielleicht liegt aber das aber auch daran, dass die RIESEN die Spielsysteme noch nicht zu 100% drauf haben. Der Basketball, der dabei gespielt wird, ist nicht immer schön anzusehen, aber der Erfolg gibt Patrick wohl Recht. Während seiner Zeit bei der BG Göttingen wurde er deswegen auch zweimal zum BBL-Trainer des Jahres gewählt, in diese Zeit fällt u.a. der Gewinn der EuroChallenge 2010. Würzburg trennte sich trotz einer erfolgreichen Saison 2011/12 nach der Saison von Patrick, vermutlich lagen hier die Gründe im zwischenmenschlichen Bereich. Dies waren aber nur Gerüchte, offiziell wurden damals keine Gründe zur doch überraschenden Trennung angegeben.

Die Spieler:
John Patrick hat nach seinem Antritt erstmal den Kader aufgeräumt und sich von zwei Spielern (Kammron Taylor, David Weaver) getrennt. Außerdem hat man sich vor wenigen Tagen mit dem Spieler Jerry Green vor dem Arbeitsgericht über eine Beendigung des Vertrags geeignet, seine eigentliche Entlassung war aber schon vor einigen Monaten (also noch zu Zeiten von Steven Key). Zusätzlich wurde am 11. Januar Marqus Blakely neu verpflichtet, der als Power Forward auf dem Feld steht. Dieser Spieler wurde während seiner College-Zeit in den USA mehrmals zum „East men’s basketball Defensive Player of the Year“ gewählt, verteidigen kann er also. Und genau das braucht John Patrick. Außerdem hat es dieser Spieler schon fast einmal in die NBA geschafft, er wurde allerdings kurz vor Saisonbeginn aus dem Kader der Houston Rockets gestrichen.
Auf der Center-Position ist Ludwigsburg etwas unterbesetzt, dort hat Ludwigsburg zur Zeit nur Turek als BBL-tauglichen Spieler. Falls Turek dann mal eine Pause braucht, wird Ludwigsburg wsl. versuchen die Lücke in der Defense einfach durch Aggressivität auszugleichen.

Das Spiel:
Ludwigsburg wird vermutlich auf jeden Fall die schon bekannten Spielsysteme aus Göttingen und Würzburg fortführen. In der Defensive wird der gegnerische Ballführer gedoppelt, an den Blöcken wird geswitcht (Switchen am Block bedeutet Tauschen der Gegenspieler beim Verteidigen bei Mann-Mann Defense), hoher Druck auf den Gegner gehört zur Philosophie des Trainers. Ziel ist es den Gegner zu entnerven und zu Fehlern zu zwingen.
In der Offensive übernahmen in den Spielen unter John Patrick meist Wayne Bernard, Joshua Jackson, Luca Staiger und John Turek das Scoring. Allerdings war die Scoringlast meist recht gut verteilt und es gab keinen einzelnen Spieler, der besonders aufgefallen ist. Ausnahme Lucca Staiger beim letzten Spiel, 40 Minuten auf dem Feld, 7 Assists und 10 Punkte. Er war damit zwar nicht Topscorer, aber sieben Assists ist schon ein sehr guter Wert. Zum Vergleich: Der Assist-König der Liga, Jared Jordan, schafft im Schnitt 8,5 Assists pro Spiel.
Bemerkenswert: Beim letzten Spiel gegen Tübingen haben bei Ludwigsburg nur sieben Spieler nennenswerte Minuten erhalten, hier hatte Patrick also trotz des normalerweise intensiven Spielstils mit seiner kurzen Rotation Erfolg (Ludwigsburg gewann in Tübingen mit 56-68).

Die Chancen für den BBC:
Ludwigsburg unter Steven Key ist auf keinen Fall mit Ludwigsburg unter John Patrick vergleichbar. Bayreuth darf das Spiel nicht zu langsam werden lassen, sonst läuft das Team von Patrick durch den Druck in der Defense zur Hochform auf. Ich hoffe einfach mal, dass der BBC gewinnt (was sonst), aber es wird wohl kein so einfaches Spiel für den BBC Bayreuth.


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3 responses

29 01 2013
giant

Bayreuth wird verlieren. Patrick hat sein Team im Griff und richtig heiß gemacht. Bayreuth wird zum Ende der Saison sogar noch zittern um nicht abzusteigen.

31 01 2013
Hannes

Schöne Zusammenfassung!
Wieso hast du nen Pantone-Fächer als Titelbild? 🙂

1 02 2013
courtsidebbc

Danke für das Lob 😉
Das mit dem Pantone-Fächer liegt vor allem am verwendeten Theme 😉 wenn man bei WordPress.com ein kostenloses Blog haben will, hat man bei dem Theme hier nur die Auszahl zwischen ca. 20 Standardbildern für den Bereich da oben. Alternativ kann man das Bild auch ganz entfernen, aber dann hätte ich ja nur noch Text im Blog hier 🙂

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